Ich möchte noch das Problem mit dem schwankenden Laden beim PV-Überschuss ansprechen.
Das sehe ich aus meiner Erfahrung mit dem Corsa und als E-Techniker in der Leistungselektronik als unproblematisch an.
- Erstens sind die Leistungsschwankungen vom PV-Wechselrichter gar nicht so schnell, wir reden hier nicht von Millisekunden.
- Das Zuschalten eines Ohmschen Verbrauchers (Backofen, Herd, Bügeleisen) ist viel schneller
- trotz allem stört das die Regelung und den Gleichrichter gar nicht
- die Regelung einer Wallbox wenn Überschussgesteuert nimmt seine Werte auch oft über diverse Schnittstellen auf, die ihrerseits wieder Verzögerungen haben.
- so gesehen kann es tatsächlich immer zu kleinen Unterdeckungen oder Überdeckungen kommen wei schwankenden Verhältnissen. Aber das ist tatsächlich nicht relevant, bestimmt deutlich unter einem Prozent.
- bedenke auch wie stark schwankend und in der Spitze höher, die Rekuperier-Leistungen beim Bremsen sind.
Die PV-Überschussladung sollte pragmatisch angegangen werden:
- letztendlich muss man dann laden wenn man Leistung braucht. Wenn dann die Möglichkeit da ist wird vorrangig mit PV geladen oder eben dann, wenn ein Teil über die PV gedeckt werden kann.
- hier muss berücksichtigt werden ob man eine HT/NT-Umschaltung hat oder einen gleichen Tarif über den ganzen Tag
- wesentlich ist auch die Größe der Anlage. Wenn man eine kleine PV-Anlage hat ist das Überschußladen per komplizierter Regelung eher für die Katz
- einem Freund habe ich für seine 500€ Wallbox eine Internet-Steckdose (hier von Elesion) so umgebaut dass diese den Freigabeeingang bedient. Die Steckdose kostet 20€, damit kann er über eine App von überall aus, manuell oder zeitgesteuert die WB frei geben. Es ist ein Wochenprogramm vorgegeben, somit ist die WB frei in den Sonnenstunden oder in der Niedertarif-Zeit. Wenn z.B. 3,7kW eingestellt sind und nur 1 kW über die PV-Anlage gedeckt ist das immer noch günstiger als nur Netzstrom.
Deswegen auch mein Plädoyer für eine möglichst große PV-Anlage. Wenn man diese nicht verbauen kann hilft es aber gleich gar nichts wenn man das Geld für einen Speicher ausgibt. Ein Speicher kann sich bei den aktuellen Gegebenheiten nicht rentieren. Das ist meine Meinung, die auch diverse Studien Teilen solange diese nicht von den Herstellern der Speicher gemacht wurden. Auch hier ersichtlich: https://www.verbraucherzentral…photovoltaikanlagen-24589
Firmen die PV-Anlagen finanzieren und Hallendächer mieten für PV-Anlagen, rechnen damit, dass im Schnitt alle 16 Jahre die Wechselrichter getauscht werden müssen. Das deckt sich auch mit meiner ERfahrung. Wechselrichter sind nicht der größte Kostenfaktor eine PV-Anlage und werden auch tendenziell billiger. Jedenfalls können diese (egal durch welche Hersteller) problemlos getauscht werden. In einem Hausspeicher muss nicht nur der Wechselrichter funktionieren sondern auch der Gleichrichter, wenn hier ein Defekt auftritt wird es teuer. Ich rechne hier mit einer Lebensdauer kombiniert von 10-12 Jahre im Schnitt. Dabei rede ich noch nicht mal von der Batterie selber die altert und an Leistung verliert.
Ich habe in einem früheren Beitrag geschrieben dass man mit einem Speicher in einem Standard-Haushalt kaum 1.000 kWh im Jahr "umschaufeln" kann. Der Wert war für einen normalen Haushaltsverbrauch gedacht, wenn ein Auto geladen werden soll wird es definitiv mehr sein. Das war mein Fehler, schließlich sind wir hier in einem E-Auto-Forum;-)
Aber:
- mal Rückwärtsgerechnet
- ich nehme einen Standard-Speicher von 10kWh zu einem Preis von 8.000 € an
- weiterhin eine Fahrleistung von 10.000 km, also 4000kWh alleine über die heimische Wallbox. Davon ein Drittel über den Speicher.
- insgesamt (Auto und Haus) können also 2.000 kWh über den Speicher bezogen werden.
- Wenn man die Lebensdauer von 12 Jahren annimmt dann kostet die kWh 33 Cent zusätzlich zu den Stromgestehungskosten der PV-Anlage. Die 10% Verluste kommen auch noch dazu!
- jeder kann seine Werte einsetzen wie er meint, auf eine ökonomischen Vorteil wird man nicht kommen.
Die PV-Anlage generiert Energie, der Speicher vernichtet diese, vom Resourcenverbrauch gar nicht zu reden.
Der einzige Vorteil eines Speichers ist die Netzdienlichkeit weil die tägliche PV-Spitze geschwächt wird.