Nun, Leasing ist im Grunde eine Art Kreditfinanzierung, nur - in meinen Augen - mit dem Vorteil, dass man mit der Leasingrate wirklich nur die Kosten finanziert, die während des Leasingzeitraums entstehen. Beispiel: kauft man ein Auto auf Kredit, geschieht dies auf den Gesamtpreis des Fahrzeugs, also in meinem vorigen Beispiel beträgt die Kreditsumme 25.000 Euro. Dazu kommen die ganzen Finanzierungskosten, also Zinsen, Kosten der Finanzierungsbank etc., gerechnet auf eine gewählte Kreditlaufzeit, also bspw. 3, 4, 5 Jahre etc.. Der Kreditbetrag kann sich also schnell auf 26.000, 27.000 Euro etc. belaufen, die sich dann in der Monatsrate widerspiegeln. Am Ende gehört das Fahrzeug Dir, doch: Du hast das Fahrzeug praktisch insgesamt vorfinanziert, obwohl bei Ende der Kreditlaufzeit das Fahrzeug immer noch etwas wert ist, sagen wir mal als Beispiel 10.000 Euro. Du hast also die 10.000 Euro finanziert, obwohl Du sie bei einem Verkauf nach 4 Jahren wieder zurückbekommst: eigentlich unsinnig. Beim Kredit wird dann jeweils noch die Kreditsonderzahlung zu Beginn abgezogen, die Du schon im vorhinein hinlegst, ggf. zzgl. der sog. Schlussrate, die am Ende fällig wird. Im Grunde ist es immer ein "Verteilungsspiel", wie der Kreditbetrag letztlich aufgebracht wird, in Sonderbeträgen, nur in Monatsraten etc.
Beim Leasing ist die Finanzierungssumme eine andere: bei einer Leasinglaufzeit von 4 Jahren bezahlst Du nur den Wert, der auch in diesen 4 Jahren verbraucht wird. D. h. der Wert, den das Fahrzeug am Ende der Leasinglaufzeit hat, fällt schon mal weg, muss nicht von Dir finanziert werden. Du bezahlst nur für den Wertverlust des Fahrzeugs während der 4 Jahre (kann je nach Modell ganz unterschiedlich sein, der Wertverlust ist bei einem Cascada ganz anders als bei einem Insignia etc.), zzgl. der Finanzierungskosten für diesen Zeitraum, zzgl. eines kalkulierten Gewinns, den die leasinggebende Bank erzielen will. Der Autohersteller ist entlastet, weil die Finanzierungsbank das Fahrzeug komplett übernimmt, die Finanzierungsbank trägt das Risiko dass alle Leasingraten gezahlt werden, und lässt sich dies entsprechend vergüten.
Der Leasingfaktor richtet sich demnach nach dem Wertverlust des Fahrzeugs, nach der gegenwärtigen Finanzsituation im Markt, nach den Vertriebskosten etc.. Und: nach der Subventionierung, die der Fahrzeughersteller seinem Modell angedeihen will. So kann das Modell zu Beginn seiner Lebenszeit subventioniert werden, um den Absatz zu pushen, was aber wieder entfallen kann, wenn das Modell im Markt sicher angekommen ist.
Kurz zusammengefasst: bei der Kreditfinanzierung finanzierst Du den Gesamtpreis des Fahrzeugs mit 25.000 Euro, bei Leasing über 48 Monate finanzierst Du nur den Wertverlust des Fahrzeugs mit sagen wir 15.000 Euro, jeweils zzgl. Kosten.
Bei der Kreditfinanzierung, aber auch beim Kauf ganz aus eigenen verfügbaren Mitteln bezahlst Du also 25.000 Euro, obwohl Du den Restwert nach 4 Jahren, den Du bei einem Verkauf erzielen würdest, also die ganze Zeit als Geldanlage praktisch nur im Fahrzeug herumfährst. Beim Leasing hingegen gibst Du nur die 15.000 Euro aus, und kannst während der gesamten Leasingzeit die 10.000 Euro anderweitig disponieren, z. B. für Anschaffungen, für Urlaub, etc.
Der Leasingfaktor für den Corsa F ist also ein Summenwert von zig verschiedenen Gesichtspunkten, und auch ein Durchschnittswert von allen Corsa-F-Motor- und Ausstattungsvarianten, denn ein Corsa GS Line 130 PS hat einen höheren Wertverlust als ein Corsa Edition 100 PS etc.